Willkommen in Seriths Wunderwelt !

Ich möchte noch gerne anmerken, dass die Posts chronologisch geordnet sind. Will heissen, der Anfang der Geschichte ist gaaaaaaaaaanz am Ende, da die neuen Einträge jeweils oben angefügt werden. Also schön brav von unten nach oben lesen!

22.11.2008

Zu Stark

Ich bin ein starker Mensch.... vielleicht zu stark. In der Schule wurde ich vom Lehrer vor der ganzen Klasse fertig gemacht, weil ich nicht kopfrechenen konnte. Ich hatte Stress wegen dem scheiss Zeugnis, das kein Mensch nachher noch sehen will. Ich habe nächtelang gelernt um dann vor der Prüfung mit Prüfungsangst und Blackout dumm da zu sitzen. Dann kam ich in die Lehre, wo ich jeden Tag 15 - 16 Stunden gearbeitet habe... meist mit nur einem Tag frei in der Woche und natürlich ohne bezahlte Überstunden. Durch den Leistungsdruck kamen die Schlafstörungen... Und wenn ich dann völlig erschöpft zur Arbeit kam, wurde ich angemotzt, ich solle nicht so lange in den Ausgang. Pha! Als ob ich überhaupt an Ausgang gedacht hätte.

Ich habe es durch gebissen... als einzige der Azubis habe ich die Lehre abgeschlossen. Also rutschte ich ins Berufsleben. Begleitet von einigen Familiären Kriesen, die ich hier lieber nicht offen legen möchte, habe ich mit diesen unmöglichen Arbeitsbedingungen weiter gemacht. Ich erfuhr zum Beispiel am Abend um 21 Uhr, dass ich ab dem morgigen Tag zwei Wochen Urlaub hätte oder wusste bis Montag morgens um 01 Uhr nicht, ob ich denn jetzt Montag ( also heute ) zu arbeiten habe, oder nicht. Ich bin in meinem ganzen Leben genau 2 mal zu spät zur Arbeit gekommen... aber eigentlich bin ich meist eher 15 minuten zu früh da. Dennoch... wenn ich es mal wagte, mir einen speziellen Freitag zu wünschen oder mal etwas früher zu gehen! Dann war aber die Hölle los! Wie unmotiviert und faul ist doch die heutige Jugend!
Egal wie schlecht es mir ging... ich bin mit Grippe, Migräne und Rückenschmerzen zur Arbeit gegangen. Manchmal schickte man mich nach Hause, weil ich es gerade noch bis aufs Klo schaffte, um mich zu übergeben.
Ich habe mit meinem Bandscheibenvorfall sehr lange - zu lange gearbeitet. Ich bin im Betrieb zusammengeklappt vor Schmerzen und durfte dennoch keine Minute früher Feierabend machen. Schliesslich bin ich zum Arzt, damit er mir bitte eine Spritze gebe - damit ich auch wieder arbeiten gehen könne. Glücklicherweise hat aber der Arzt begriffen, dass es so nicht geht und mich ins Spital eingeliefert. Dort blieb ich auch 8 Wochen, bis mein Rücken operiert wurde. In dieser Zeit bekam ich wiederrechtlich die Kündigung meines Arbeitgebers, der mich als Unmotiviert und faul hinstellte und behauptete, ich simuliere nur. Ich durfte in die Rehaklinik, wo die Ärzte mich und meine Schmerzen nicht ernst nahmen.
Als ich durch diese Hölle endlich raus war, habe ich es nochmal versucht. Wieder Küche... und wieder nur Stress und Ärger. Also wagte ich den Sprung und habe etwas neues gestartet... aber auch das ist nicht das wahre für mich. Ich fühle mich nicht ernst genommen und die Leistung, die ich bringe, zählt diesen Leuten nichts. Den ganzen Tag muss man sich sagen lassen, was man alles falsch gemacht hat.
Es ist so vieles falsch gelaufen. Viele Dinge, die ich hier auch nicht erwähnen will, da es um andere menschen geht... Menschen, die ihren Standpunkt wohl ganz anders sehen als ich. Und ich habe nicht das Recht, hier so öffentlich darüber zu urteilen.
Aber ich habe glaube ich auch vieles daraus gelernt.
Ich weis jetzt, wer zu mir steht. Ich war nie ein Mensch mit vielen Freunden... mir war Quantität nie so wichtig, wie Qualität. Und das hat sich bewährt. In all meinen dunklen Zeiten waren sie immer da... und auch wenn ich mich bisweilen eingrabe und mich nicht melde... sie warten irgendwo auf mich und nehmen mich wieder auf. Danke euch! Cat, Lukas, Marion, Christian, Joe und Frank. Und dann ist da meine Familie... Die Mutter, die mein Leben zum angenehmsten und wundervollsten des menschlichen Daseins machen würde, wenn sie könnte - und glaubt mir... sie schafft es mit ihrer unbändigen Energie und Liebe sehr oft nah an die Grenzen des möglichen! Meine Geschwister, die zwar so anders und doch so unglaublich vertraut sind... sie lassen mein Herz singen. Und sogar mein Vater... der sich mit Gefühlen so schwer tut und der so unglaublich fern von meinen Lebensansichten lebt... aber dennoch liebt er mich und ich ihn.
Heute weis ich auch, dass ich nicht alles geben muss. Ich bin es Leid! Ich muss nicht mehr in meiner Freizeit arbeiten! Ich muss mir nicht mehr jeden Tag dieses rumgemecker gefallen lassen! Ich muss nicht arbeiten, wenn ich krank bin! Ich glaube, so mancher hätte längst ein Burnout oder n Nervenzusammenbruch, wenn der sich so abrackern müsste, wie ich es aus lauter gutem Willen und Verpflichtungsgefühl freiwillig mache.
Ich sage euch was.... ich könnte es. Ich kann weiter so leben.... unglücklich und gestresst jeden Tag. Ich weis, dass ich es kann! Und es ist kein Zeichen von Faulheit, wenn ich mich jetzt entscheide, dass ich das nicht mehr will. Ich habe einfach genug davon, immer nur zu geben und zu geben. Jetzt werde ich mir mal nehmen, was ich kriegen kann!
Keine Lust mehr, nur noch zu funktionieren. Ich lebe! Ich bin da! Und ich bin verdammt noch mal was wert!!

Anak - Child... heute mal in englisch. Gewidmet meinen Eltern, die mit mir schon ganz schön was durchgestanden haben. Habe ich schon erwähnt, dass ich massiv zu früh zur Welt kam und nicht essen wollte? Ich wäre beinahe daran gestorben.


La Montanara... ein Lied, speziell für meine Ahnen. *zwinkert Marion zu* Die Liebe zu diesen Klängen zu beschreiben, ist schwer. Es ist der Klang meiner Kindheit und der liebe in den Augen meiner Grosseltern.

Das letzte Lied heute für euch ist was ganz spezielles.... Es hat mich immer sehr bewegt und ist glaube ich sowas wie ein Seelenlied für mich. Ich will es heute mit euch teilen. Bei aller Liebe zu Musik, die so richtig fetzt und brettert... wenn ihr mich Seelisch zerlegen wollt, müsst ihr diesen Tönen folgen. ^^ Geniesst das Leben, das in dieser musik schwingt:


So... und bevor sich jetzt irgendwelche Verwandte wieder Sorgen machen: Es geht mir gut... ich hüpf nicht aus dem Fenster oder vor den zug. Bin heute nur sentimental und möchte mich mitteilen.
Schlaft schön!

Keine Kommentare: